PLEXIGLAS® bohren

PLEXIGLAS® bohren ist ein Leichtes, wenn Sie die richtige Materialvariante und gutes Werkzeug nutzen. Dazu muss man wissen, dass es zwei Sorten von PLEXIGLAS® gibt: extrudiertes (XT) und gegossenes (GS) Acrylglas. Die extrudierte Variante ist zum Bohren denkbar ungeeignet. Der Grund sind die Spannungen im Inneren des Materials, die schnell zu Rissen führen oder das PLEXIGLAS® sogar brechen lassen. Das soll nicht heißen, dass es unmöglich ist, extrudiertes PLEXIGLAS® zu bohren. Dennoch ist hier erhöhte Vorsicht geboten. Von daher ist gegossenes Acrylglas eindeutig besser geeignet. Anbei wichtige Tipps und Ratschläge, um Ihnen das Bohren in PLEXIGLAS® so einfach wie möglich zu machen.

Zum Bohren von PLEXIGLAS® benötigen Sie:

  • Bohrmaschine mit wählbarer Drehzahl
  • HSS-Bohrer mit zunehmendem Durchmesser
  • Leisten, um das Material zu stützen
  • Einem Untergrund zum Austreten des Bohrers sowie
  • Gripzangen bzw. Schraubzwingen

PLEXIGLAS® bohren – die Vorbereitung

Vorbereitung ist nicht alles, aber dennoch sehr wichtig. Wenn Sie in PLEXIGLAS® bohren möchten, zählt dazu, dass die Platte gut gestützt ist. Im Prinzip reicht hier jede flache Unterlage, die genügend Halt und dem Bohrer Raum zum Austreten bietet. Holzplatten sind hier eine bewährte Lösung. Ideal ist es, wenn Sie die Platte entlang der Bohrlöcher / dem Bohrloch festklemmen können. Legen Sie dazu eine oder mehrere Leisten entlang der Löcher und fixieren Sie alles mit Schraubzwingen. Sie möchten Ihre Löcher entlang des Plattenrands anbringen? In dem Fall ist ein Mindestabstand in Höhe der doppelten Plattendicke zwischen Bohrlochrand und Plattenrand einzuhalten. Bei einer 4 mm dicken PLEXIGLAS® Platte wären dies dann 8 mm.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass die Bohrlöcher nicht direkt auf der Platte (oder der Schutzfolie) vorgezeichnet werden. Kleben Sie stattdessen ein Stück Malerklebeband auf die Platte und zeichnen Sie die Löcher darauf vor. Wir raten auch die darunterliegende Seite mit dem Klebeband abzukleben. Bei Platten, die dünner als 5 mm sind, ist dies ein Muß.

Zum Bohren in PLEXIGLAS® reicht ein gewöhnlicher HSS-Bohrer. Bitte verwenden Sie kein neues Exemplar! Dieser ist noch deutlich schärfer, was zu einem „Zuschnappen“ führen kann. Als Folge würde die Platte reißen. Wenn Sie keinen gebrauchten Bohrer haben, reicht es, zuvor ein paar Löcher in Aluminium oder Holz zu bohren. Danach sollte die Schärfe ausreichend „abgenutzt“ sein, und Sie können mit dem eigentlichen Bohren beginnen.

Das Bohren der Löcher

Stellen Sie eine mittlere Drehzahl ein und positionieren Sie den Bohrer so, dass er senkrecht auf die Platte zeigt. Prüfen Sie beim Bohren, ob die Späne sofort abbrechen. Geschieht dies nicht, ist es ein Indiz, dass die Drehzahl zu niedrig ist. Üben Sie nur leichten Druck auf den Bohrer aus. Das Ziel ist nicht, ihn „durch die Platte zu drücken“. Vielmehr muss er „selbst seinen Weg durch das PLEXIGLAS® finden“. Achten Sie darauf, ihn gut zu stützen, wenn der die Platte fast durchbohrt hat. Sobald er in den Untergrund austritt, können Sie ihn herausziehen. Lassen Sie ihn dabei weiter laufen. Anbei ein Video, indem Sie das Bohren in PLEXIGLAS® aus der Nähe lernen: