Viele der Anfragen, die wir zum Thema PLEXIGLAS® erhalten, drehen sich um das Thema: „Kann man PLEXIGLAS® lackieren?“. Kurz gesagt: Ja, es ist möglich. Tatsächlich gibt es viele Maler, die PLEXIGLAS® quasi als „Leinwand“ verwenden. Dabei ist es wichtig, den passenden Lack zu haben. In diesem Blogbeitrag erklären wir Ihnen, wie es geht!
Zuerst: Verwenden Sie nach Möglichkeit kein extrudiertes PLEXIGLAS® und verzichten Sie auf Lösungsmittel!
Der Grund ist, dass PLEXIGLAS® sehr empfindlich auf diese Art Mittel reagiert. Würde man PLEXIGLAS® mit einem Lack auf Lösungsmittelbasis lackieren, würde dies dazu führen, dass die Plattenoberfläche weich wird und sich verformt. Noch mal: Keine Lacke auf Lösungsmittelbasis! Wesentlich besser sind wasserbasierte Lacke auf Latexbasis. Diese liefern das beste Ergebnis, vorausgesetzt, Sie verwenden eine gute Grundierung. Weshalb ist das so? Eine gute Grundierung sorgt dafür, dass der Lack vorzüglich auf der Plattenoberfläche haften kann. Allerdings gibt es einen weiteren Weg, den wir hier als Alternative vorstellen möchten: Die Verwendung von Acryllack. Vorab: Bitte lesen Sie stets sorgfältig alle Hinweise auf der Verpackung. Alternativ können Sie sich bei einem Verkäufer informieren, ob der jeweilige Lack für Kunststoffoberflächen tauglich ist.
Wer schon längere Zeit mit PLEXIGLAS® arbeitet, wird wissen, dass es sehr empfindlich auf Chemikalien reagiert. Die Folge sind oft Haarrisse in der Oberfläche. Aus diesem Grund legen wir allen unseren Kunden nahe, für Lackarbeiten gegossenes Acrylglas (GS) zu verwenden.
Empfohlene Produkte
Die Vorbereitung: Ist Schleifen notwendig?
Muss die Oberfläche geschliffen werden? Hier lässt sich keine pauschale Antwort finden. Tatsächlich ist es davon abhängig, wie groß der Teil der Platte ist, den Sie lackieren möchten. Sprich: Möchten Sie „nur“ ein Bild auf die Platte auftragen oder die gesamte Oberfläche lackieren? Gehen wir einmal davon aus, dass die komplette Oberfläche einfarbig lackiert werden soll. Hier empfehlen wir Schmirgelpapier mit einer Körnung von 200. Auch Scheuerwolle leistet gute Dienste zum Aufrauen. Eine Empfehlung wäre Scotch-Brite. Ist das Aufrauen abgeschlossen, geht es ans Entfetten. Dazu verwenden Sie einfach lauwarmes Seifenwasser in Verbindung mit einem antistatischen Reinigungsmittel. Falls Sie planen, ein Gemälde auf die PLEXIGLAS® Platte zu malen, reicht es, die Oberfläche zu entfetten. Im Anschluss wird die Plattenoberfläche mit einem weichen Tuch gereinigt. Dieses sollte fusselfrei sein. Im nächsten Arbeitsschritt wird die Platte gründlich mit lauwarmem Wasser abgespült. Zum Abtrocknen verwenden Sie ein weiches Geschirrtuch. Es hat sich herausgestellt, dass es trotz aller Sorgfalt hilfreich ist, die Platte auf eventuelle Schmutzreste zu prüfen. Hier sind schon so manche hässliche Kratzer beim Abtrocknen entstanden.
Sollte die Platte nicht zu groß sein, haben wir einen weiteren Tipp für Sie: Legen Sie sie für 10 Minuten in den Ofen! Die gewählte Temperatur beträgt 40⁰ C. Es ist ein vorzüglicher Weg, um sicherzugehen, dass keine Feuchtigkeit mehr auf der Platte ist. Zudem unterstützt die Wärme eine besser Haftung von Grundierung und Lack. Quasi zwei Fliegen mit einer Klappe!
Streichen und mehr
Wenn Sie einen Teil der Platte abdecken möchten, empfehlen wir Ihnen (gutes!) Malerklebeband. Geben Sie ruhig ein paar Euro mehr dafür aus, es lohnt sich! Im Gegenzug erhalten Sie eine perfekt gerade Abdecklinie. Außerdem müssen Sie sich nicht hinterher mit Kleberesten auf der Oberfläche herumärgern. Gutes Malerklebeband ist jeden Cent wert! Zum Auftragen des Lacks / der Farbe lässt sich sowohl ein Pinsel wie eine Rolle verwenden. In der Praxis hat sich die Rolle als besserer Weg erwiesen. Manche unserer Kunden spritzen die Farbe auch auf ihre Platte. Hier erzielen Sie die besten Ergebnisse, wenn Sie auf den empfohlenen Spritzabstand achten. Auch die Umgebungstemperatur nimmt eine wichtige Rolle ein. Beim Spritzen sind 3 – 4 Schichten aufzutragen.
Sobald Sie mit dem Streichen / Spritzen fertig sind, sollten Sie eine Pause einlegen. Der Lack muss nun trocknen, was in unserem Fall „staubtrocken“ bedeutet. Bei der Entfernung des Klebebands wird er noch nicht vollständig ausgehärtet sein und an den Kanten entlang nachgeben. Dies ist in Ordnung, weil sie so eine schöne gerade Linie erhalten. Nun muss die Farbe vollständig trocknen und hart werden. Wie lange dies dauert, erfahren Sie auf der Verpackung des Lacks. Sollten Sie mit Spritzlacken arbeiten, haben wir noch einen Tipp für Sie: Wenn Sie die obere Schicht mit klarem Polyurethanlack nachbearbeiten, wird das Ergebnis noch schöner! Außerdem schützt es den Lack darunter, was ein weiterer Pluspunkt ist.