PLEXIGLAS® polieren

Wer regelmäßig mit PLEXIGLAS®️ arbeitet, wird mit Unebenheiten auf der Oberfläche konfrontiert. Ein typisches Beispiel sind Sägespuren. Abgesehen davon, dass es nicht schön aussieht, gibt es auch praktische Gründe, um dagegen vorzugehen. So tendieren solche Unebenheiten dazu, das Verkleben von PLEXIGLAS®️ zu erschweren. Die gute Nachricht ist, dass solche Dinge sich sehr leicht durch Polieren beseitigen lassen. Anschließend hat man wieder schöne Kanten und das PLEXIGLAS®️ lässt sich gut verkleben. Wie poliert man PLEXIGLAS®️? Alles, was Sie brauchen, sind ein paar einfache Werkzeuge sowie die folgenden Tipps:

PLEXIGLAS®️ polieren – Welche Werkzeuge brauche ich?

  • Schmirgelpapier mit den Körnungen P 80, P200 und P 800
  • Schleifwolle (Scotchbrite oder vergleichbar)
  • PLEXIGLAS®️ Polierpaste
  • Polierscheibe / Läppscheibe
  • Einen Propan- oder Acetylenbrenner (kein Butangerät!)

Bevor Sie mit den Polieren beginnen, müssen Sie in Erfahrung bringen, ob ihre Platte aus gegossenem (GS) oder extrudiertem (XT) PLEXIGLAS®️ besteht. Haben Sie es mit extrudiertem PLEXIGLAS®️ zu tun, sollten Sie nicht zu viel Druck beim Polieren aufwenden. Der Grund ist, dass diese Variante schneller bei Wärme schmilzt. Zu viel Druck führt hier schnell zu einem zähflüssigem und klebrigen Rand. Ein Problem, dass bei gegossenem PLEXIGLAS®️ nicht auftritt.

Das Schmirgeln von PLEXIGLAS®️

Egal, ob PLEXIGLAS®️ manuell oder mit einer Maschine geschnitten wird: Es kommt zu Sägespuren. Der einzige Unterschied zwischen den beiden Methoden ist die Tiefe dieser Spuren. Was uns zum nächsten Punkt führt: Schmirgeln Sie zuerst die tiefesten Rillen weg. Wurde per Hand gesägt, beginnen Sie mit einer gröberen Variante des Schmirgelpapiers. Unsere Empfehlung ist eine 80er Körnung. Bei maschinellen Schnitten sollte es einer 200er Körnung sein. Wenn Sie Ränder schön, gerade und glatt sind, greifen Sie zu feinerem Schmirgelpapier und wiederholen den Vorgang. Hier lautet die Reihenfolge (der Körnung): 80, 200 und schließlich 800. Am Ende haben Sie einen matten und flachen Rand, der perfekt geeignet ist, um die PLEXIGLAS®️ Platte zu verkleben. In unserem Artikel PLEXIGLAS®️ kleben erfahren Sie alles zu diesem Thema.

PLEXIGLAS® schmirgeln

PLEXIGLAS®️ polieren

Viele unserer Kunden polieren den Rand solange, bis er in schönster Klarheit erstrahlt. Für diesen Zweck gibt es im Handel spezielle PLEXIGLAS®️ Polierpasten. Zusammen mit einer Bohrmaschine sowie einer Läppscheibe besitzen Sie alles, um ans Werk zu gehen. Dazu tragen Sie die Paste auf den Rand auf. Anschließen wird mit leichtem Druck poliert. Dabei sollte das Resultat kontinuierlich geprüft werden. Beginnen Sie mit sanftem Druck und niedriger Drehgeschwindigkeit. Beides lässt sich im Lauf des Polierens erhöhen, aber gehen Sie dabei behutsam vor.

Sie werden feststellen, dass es keinen großen Aufwand braucht, um die Ränder wieder glasklar zu bekommen. Sollten Kratzer vorhanden sein, ist ein spezieller Kratzerentferner das Mittel der Wahl. Hier ist z. B. Xerapol ein gutes Produkt. Der Vorteil dieser Paste ist, dass die darin enthaltenen Körner feiner als bei normalen Polierpasten sind. Geben Sie ein wenig davon auf ein Tuch und polieren Sie die zerkratzten Stellen damit. Verwenden Sie dabei kleine Drehbewegungen und behalten Sie den Kratzer im Auge. Wird er bereits kleiner? Dieses „Beobachten“ wird Ihnen schnell verraten, wie viel Druck notwendig ist. Auch die Frage, ob noch zusätzliche Paste aufgetragen werden soll, beantwortet sich auf diesem Weg sehr schnell.

PLEXIGLAS®️ flammpolieren

Die Ränder einer PLEXIGLAS®️ Platte lassen sich mithilfe eines Brenners ganz einfach glätten. Damit dies gelingt, müssen sie vorher, wie eben beschrieben, geschmirgelt werden. Hier gilt, dass nicht jeder Brenner tauglich ist. Sowohl der Brennstoff wie die Form der Flamme üben einen großen Einfluss auf das Endergebnis aus. Geeignet sind Acetylen- und Propan Brenner. Beide erzeugen eine Flamme, die deutlich heißer als z. B. bei einem Butanbrenner ist. Ebenso benötigt der Brenner eine verstellbare Spitze, um den inneren Flammenkegel zu formen. Dieser Kegel wird oft mit einem Bleistift verglichen. Grund ist die spitz zulaufende Form der Flamme.

Nachdem Sie den Rand der Platte mit feinem Schmirgelpapier bearbeitet haben, legen Sie sie auf eine feuerfeste Unterlage. Aktivieren Sie den Brenner und stellen sie ihn so ein, dass eine stabile Flamme entsteht. Sie sollte nicht all zu groß sein. Denken Sie an den Vergleich mit der Bleistiftspitze! Ebenso wichtig ist, dass der innere Kegel der Flamme nicht in Kontakt mit dem PLEXIGLAS®️ kommt. Richten Sie nun die Flamme auf den Plattenrand und führen Sie ihn mit ruhiger Hand (und nicht zu langsam) am Rand entlang. Jetzt können Sie beobachten, wie das PLEXIGLAS®️ schmilzt und danach zu einer glasklaren Oberfläche zerfließt. Auch wenn dies alles mit genügend Übung sehr einfach ist, benötigt es doch eine gewisse Einübung. Am besten trainieren Sie zuvor mit einem Reststück. Es sollte nicht lange dauern, bis Sie den Bogen raushaben.